Apus apus

©Stephan Risch

Wenn man sagen müsste, ob es einen Vogel gibt der nervt, dann wäre das wohl der Mauersegler. Spass beiseite, auch wenn er manchmal wirklich einem ein bisschen auf die Nerven gehen kann. Von was rede ich? Vom typischen Ruf des Mauerseglers. Überall wo sie nur herumfliegen, tun sie dies munter mit ihren schrillen ’srieh srieh‘ Rufen kund. Wirklich, praktisch non-stop sind ihre Rufe zu hören, wenn gerade ein Schwarm dieser Segler über unseren Köpfen herumschwirrt. Sie sind also sehr ruffreudig. Wie ruffreudig sie auch sein mögen, viel Abwechslung haben sie aber nicht. Denn nebst ihrem typischen Ruf, haben sie noch andere, doch diese klingen dem so ähnlich, dass ich hier nicht weiter auf diese eingehe. Vielleicht kann man einmal beobachten, wie sich zwei Mauersegler jagen. Dann vielleicht, kann man einen etwas anderen Ruf heraus hören. Dieser klingt dann eher abgehackt und aggressiver.

©Stephan Risch

Was jedoch noch speziell ist beim Mauersegler, ist das Duettieren zwischen einem Männchen und einem Weibchen. Dies tun sie nur bei ihrem Brutplatz. Den Ruf den sie dabei benutzen klingt etwa so: ’swii-rii‘. Wobei das Weibchen den ’swii‘ Teil und das Männchen den ‚rii‘ Teil übernimmt.

©Carlos W.

Der Mauersegler hat wohl eine der interessantesten Lebensweisen aller Vögel: er verbringt praktisch sein ganzes Leben in der Luft. Er frisst in der Luft, er paart sich in der Luft und er schläft sogar in der Luft! Sogar für einen Vogel ist das ziemlich extrem. Man kann gut am Körperbau des Mauerseglers sehen, wie gut er an das Fliegen angepasst ist: Er hat sehr lange und schmale Flügel, perfekt fürs Gleiten. Seine Füsse sind schon beinahe verkümmert: Das einzige Mal, wo er sich auf dem Boden aufhält, ist wenn er seine Jungen ausbrütet.

Noch heute ist noch nicht bekannt, wie es der Mauersegler schafft, im Flug zu schlafen. Die Hypothese, die man am häufigsten hört ist die, dass der Mauersegler am Abend sehr weit hoch in den Himmel fliegt, und dann langsam im Kreis gleitend herunterfliegt, während er schläft. Doch der Mauersegler verwendet diese Verhaltensweise nicht für das Schlafen, sondern man vermutet er nutzt diesen Steig- und Sinkflug zur Kalibrierung seines Magnetsinnes. Das macht Sinn, denn der Mauersegler zieht ganz früh schon wieder in den Süden und Vögel orientieren sich durch ihren Magnetsinn.

Heute vermutet man, dass der Mauersegler eine Art von Halbhirnschlaf ausübt. Das heisst, der Mauersegler kann sozusagen einfach eine Gehirnhälfte ‚ausschalten‘ und die andere bleibt wach und kann für ihn fliegen.

Er ist ein sehr geselliger Vogel. Am Abend kann man oftmals sogenannte ’screaming parties‘ beobachten, eine Art von Flugspielen unetr mehreren Mauerseglern. Ein weiterer unerwarteter Fakt ist, dass der Mauersegler am nächsten mit den Kolibris verwandt ist.

Da der Mauersegler die meiste Zeit seines Lebens in der Luft verbringt, sind niedrige Temperaturen, hohe Niederschläge und starke Winde natürliche ‚Feinde‘ des Mauerseglers. Daneben wird er noch von Greifvögeln und Mardern gejagt. Ausserdem erleidet der Mauersegler immer mehr Verluste seiner Nistplätze. Vor allem ist jedoch das Insektensterben ein grosses Problem. Denn Insekten zählen als die Hauptnahrung des Mauerseglers.

Hier folgen einige Möglichkeiten, wie man dem Mauersegler helfen kann:

• künstliche Nistkästen
• Grosse Wildblumenwiesen, um Insekten zu fördern